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Claus Peymanns Inszenierung des Schillerschen Dramas zeigt "Wilhelm Tell" nicht als flammenden Aufruf, als Pamphlet. Ihm geht es mehr um das Ausloten möglicher Verhaltensweisen in einem hochbrisanten gesellschaftlichen Konflikt, in dem es um Themen wie Macht, Unterdrückung, Rebellion und Menschenrecht geht.
Schauplatz in Thomas Bernhards "Theatermacher" ist der verkommene Theatersaal des Gasthofs "Schwarzer Hirsch" in Utzbach. Dort will der ehemalige Staatsschauspieler Bruscon seine Weltkomödie "Das Rad der Geschichte" aufführen, deren Höhepunkt und Voraussetzung die absolute Finsternis sein soll.
Die Film Flat bietet über 8.000 rechtssichere Unterrichtsfilme für alle Schulformen, Fächer und Altersklassen. Das Angebot umfasst Lehrfilme, Dokumentationen und Spielfilme. Lehrkräfte können die Videos streamen, herunterladen und mit ihren Schülerinnen und Schülern teilen.
1910 in Wien uraufgeführt und eines der erfolgreichsten Bühnenstücke seiner Zeit erzählt "Glaube und Heimat" heute an der Familie des alten Rott, am Beginn eines neuen Jahrtausends, exemplarisch von unserem Umgang mit dem Fremden: ein apokalyptischer Bilderbogen von brutaler Ausgrenzung und Vertreibung.
Elisabeth II. in Wien: Um sie zu begrüßen und ihr zuzujubeln, kommen Repräsentanten der hohen Wiener Gesellschaft in die Wohnung des Großindustriellen Rudolf Herrenstein im herrschaftlichen Palais am Opernring. Es wird ein schreckensvoller Tag für den kranken, halbblinden, scheuen Rudolf Herrenstein.
Cyrano ist seit jeher in seine Cousine Roxane verliebt. Doch ziert ihn ein Makel: seine Nase, so groß wie seine Talente als Fechter und Dichter. Roxane hingegen liebt einen anderen. Der Angebetete und Cyrano schließen einen Pakt. Aus zweien wird einer, aus einem zwei - und beide werben um Roxane.
Richard Wagner's "Mea Culpa" ist ein Parsifal aus drei Akten, in dem der Patient Christopf Schlingensief und seine Verlobte durch Phasen verschiedener Behandlungen in der Klinik begleitet werden: 1. Akt: Ein Blick aus dem Jenseits ins Hier, 2. Akt: Jenseits der Grenze und 3. Akt: Ein Blick ins Jenseits.
Illyrien droht in der Melancholie zu versinken, als Viola nach einem Schiffbruch in die Stadt kommt. Als Mann verkleidet tritt sie in die Dienste des Herzogs Orsino und verliebt sich in ihn. Orsino selbst brennt für die Gräfin Olivia, die wiederum Gefallen an dem neuen Bediensteten des Herzogs findet.
2008 inszenierte Rolf Teigler die "Penthesilea" mit 14 Moabiter Laiendarstellern aus verschiedenen kulturellen Hintergründen. Ort der Handlung: Ein altes, leerstehendes Freibad in Berlin. Statt um den Trojanischen Krieg geht es um zwei rivalisierende Großstadtbanden - dabei bleibt Teigler beim Originaltext des Dramas.
"Der Kaufmann von Venedig" ist nicht nur ein Stück über einen Juden, sondern auch ein Stück über Geld und über eine Geldgesellschaft. Gert Voss macht aus der Symbolgestalt des Erniedrigten den Mann von nebenan. Der Mythos vom gepeinigten Juden bekommt beklemmende Realität, eine Heutigkeit, die beunruhigt.
"Ein Bruderzwist in Habsburg" ist der Versuch eines dichterischen Grüblers, die Schwächen und Mirakel einer von latentem Zusammenbruch bedrohten Monarchie ethisch und philosophisch zu ergründen. Es ist die Staatstragödie der Macht in ihrer Ohnmacht. Resignation und Kompromiss kennzeichnen dieses Drama.
Raimunds berühmtes Zaubermärchen handelt von dem reichen Herrn von Flottwell, der Verschwendung mit Lebensfreude und Besitz mit Glück verwechselt, falschen Freunden und Dienern auf den Leim geht, bis er alles verliert und schließlich auf Almosen angewiesen ist. Doch über allem wacht die gute Fee Cheristane.
Liliom, der Jahrmarktsgehilfe, der aus Unkenntnis des Lebens zum Verbrecher, aus Scham vor der Geliebten und dem noch ungeborenen Kind zum Selbstmörder wird, in ein Jenseits kommt, im Fegefeuer gesänftigt wird, und dennoch die Kraft hat, seine Hinterbliebenen im Tiefsten zu versöhnen.
Frau Erbsenstein, eine reifere Dame, frisch verlobt mit dem jungen Herrn von Gigl, ist das, was man eine gute Partie nennt.
Goldonis heiter melancholische Komödie über jene Zeit des Jahres, die heute nüchtern auf den zweiwöchigen Urlaub verknappt ist. Zunächst der Aufbruch in die Sommerfrische: Tage höchster Aufregung. Dann der Aufenthalt selbst mit Müßiggang und großen Gefühlen und schließlich die Rückkehr in alltägliche Probleme.
Es ist vor allem das Fremde, das George Tabori bei seiner Inszenierung von Shakespeares "Othello" fasziniert haben mag. Gert Voss schafft die Anverwandlung des Fremden und schlüpft in die Figur des Schwarzen, der sich oberflächlich in die heutige Männergesellschaft eingefügt hat und doch am Rande des Chaos lebt.
Monsieur Pontagnac verfolgt Madame Vatelin bis in ihre Wohnung - zwar mit den besten Absichten, die nur leider moralisch nicht ganz einwandfrei sind. So gerät er in akuten Erklärungsnotstand, als zuerst sein alter Freund und Gatte eben dieser Dame, Monsieur Vatelin, und dann auch noch seine eigene Frau auftauchen.
Grillparzers Lustspiel "Weh dem, der lügt!" von 1838 verweist auf die Grenzen des Sagbaren, auf das Spiel von Lüge und Täuschung in einer "buntverworrenen" Wirklichkeit. In einer spektakulären Inszenierung von Martin Kusej wird aus der Moralkomödie das Drama der Gewaltbereitschaft des zivilisierten Europa.
Raimunds "Alpenkönig und Menschenfeind" ist Zaubermärchen und unterhaltsames Psychogramm: Rappelkopf wird zum Inbegriff des paranoiden Misanthropen. Er schuldigt an, fürchtet ringsum Verrat und flüchtet in eine Köhlerhütte. Der Alpenkönig verspricht Hilfe und bietet Rappelkopf eine maßgeschneiderte Therapie an.
Gustav Heink, gefeierter Pianist und nicht nur platonisch umschwärmtes Idol, tritt wieder einmal eine "Konzertreise" mit seiner jungen Bewunderin Delfine an. Seine Frau kennt das Ziel dieser Reisen: es ist die romantische Berghütte. Doch dieses Mal beschließen seine Frau und Delfines Ehemann, den Spieß umzudrehen.
Schnitzler hat mit Vorliebe das Problem des Ehebruchs in den Fokus gerückt. Hier lässt eine hochkarätige Damenriege den notorischen Verführer "Anatol" augenzwinkernd an seine Siege glauben: denn Cora, Berta, Ilona und die anderen haben die Fäden, an denen Anatol zu ziehen meint, selbst fest in der Hand.
Hofreiter, erfolgreicher Fabrikant und Frauenheld, betrügt seine Frau Genia ohne Unterlass und bemäntelt die Lieblosigkeit, mit der er seine Abenteuer offen auslebt, mit Ehrlichkeit. Als Genia sich jedoch selbst einem jungen Liebhaber zuwendet, beginnt Hofreiter mit zweierlei Maß zu messen.
In Shakespeares Komödie prallen Wirklichkeiten aufeinander. Die Männer kehren aus dem Krieg zurück ins "heimische Paradies", in dem die Frauen ganz gut ohne Männer zurechtkamen. Sie fühlen sich fremd in dieser Welt, in der nicht mehr mit Schwertern um den Sieg, sondern mit Worten um Gefühle gekämpft wird.
In Nestroys "Der Zerrissene" geht es um zwei Dinge: Geld und Liebe. Die Hauptfigur ist der reiche Herr von Lips - geprägt von Lebensekel und Misanthropie. Karlheinz Hackl gelingt die Psychostudie eines Mannes mit Weltschmerz. Von inneren Furien gehetzt, flüchtet er in den Galgenhumor des verhinderten Selbstmörders.
Im Zentrum der Aufführung steht das ungleiche Paar: Der schüchterne Weltverbesserer Rosmer und die geheimnisvolle Frau, Rebekka, die mit ihren Künsten, all ihrer Kraft nicht sich selbst die Erfüllung zaubern kann, nach der sie sich sehnt. "Rosmersholm" wird zu einem wundervollen, aufregenden Liebesdrama.
Faust I ist ein weltberühmtes Theaterstück, Faust II galt schon zu Goethes Lebzeiten als unspielbar. Eine Bremer Schule, ein kompletter Stadtteil der Hansestadt und ein Weltorchester nehmen die Herausforderung an und bringen die Idee des Komponisten Karsten Gundermann auf die Bretter, die die Welt bedeuten.