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Es ist neben ',Andorra', Frischs bekanntestes Werk: Der Klassiker über Herrn Biedermann, der zwei Brandstifter zu sich ins Haus einlädt, obwohl sie nicht verhehlen, dass sie es anstecken wollen, ist hier in einer Aufzeichnung einer Inszenierung der Badischen Landesbühne Bruchsal zu sehen.
1944 erhielt der Komponist Hans Krása im KZ Theresienstadt den Befehl, mit den Kindern des Lagers eine Oper aufzuführen. Die Nazis brauchten einen Propagandafilm und ein Projekt, das sie dem internationalen Roten Kreuz zeigen konnten. Nach dessen Besuch wurden alle Mitwirkenden deportiert und ermordet.
Claus Peymanns Inszenierung des Schillerschen Dramas zeigt "Wilhelm Tell" nicht als flammenden Aufruf, als Pamphlet. Ihm geht es mehr um das Ausloten möglicher Verhaltensweisen in einem hochbrisanten gesellschaftlichen Konflikt, in dem es um Themen wie Macht, Unterdrückung, Rebellion und Menschenrecht geht.
Gleich zwei ehemalige Geliebte hat sich der junge Baron Jaromir auf seinen Landsitz eingeladen. Früher hat der Diener Theodor seinem Herrn bei dessen amourösen Abenteuern beigestanden, aber dass die nun in der Ehe fortgesetzt werden sollen, empört den Diener zutiefst. Durch Intrigen vereitelt er die Pläne seines Herrn.
1910 in Wien uraufgeführt und eines der erfolgreichsten Bühnenstücke seiner Zeit erzählt "Glaube und Heimat" heute an der Familie des alten Rott, am Beginn eines neuen Jahrtausends, exemplarisch von unserem Umgang mit dem Fremden: ein apokalyptischer Bilderbogen von brutaler Ausgrenzung und Vertreibung.
Elisabeth II. in Wien: Um sie zu begrüßen und ihr zuzujubeln, kommen Repräsentanten der hohen Wiener Gesellschaft in die Wohnung des Großindustriellen Rudolf Herrenstein im herrschaftlichen Palais am Opernring. Es wird ein schreckensvoller Tag für den kranken, halbblinden, scheuen Rudolf Herrenstein.
"Ein Bruderzwist in Habsburg" ist der Versuch eines dichterischen Grüblers, die Schwächen und Mirakel einer von latentem Zusammenbruch bedrohten Monarchie ethisch und philosophisch zu ergründen. Es ist die Staatstragödie der Macht in ihrer Ohnmacht. Resignation und Kompromiss kennzeichnen dieses Drama.
Im Seminar im Musischen Zentrum Wien, das hier gezeigt wird, interpretieren die Teilnehmer die fünfte Szene aus Bertolt Brechts "Die Ausnahme und die Regel" als Lehrstückspiel immer wieder neu. Da der Text stets derselbe ist, bleibt nur die körperlich-geistige improvisierende Haltung für die Einfärbung.
2008 inszenierte Rolf Teigler die "Penthesilea" mit 14 Moabiter Laiendarstellern aus verschiedenen kulturellen Hintergründen. Ort der Handlung: Ein altes, leerstehendes Freibad in Berlin. Statt um den Trojanischen Krieg geht es um zwei rivalisierende Großstadtbanden - dabei bleibt Teigler beim Originaltext des Dramas.
"Der Kaufmann von Venedig" ist nicht nur ein Stück über einen Juden, sondern auch ein Stück über Geld und über eine Geldgesellschaft. Gert Voss macht aus der Symbolgestalt des Erniedrigten den Mann von nebenan. Der Mythos vom gepeinigten Juden bekommt beklemmende Realität, eine Heutigkeit, die beunruhigt.
"Nach Moskau ..." - eine Stadt wird in Tschechows "Drei Schwestern" zum Inbegriff menschlicher Sehnsüchte und Träume von Glück. Auf den ersten Blick führen Mascha, Olga und Irina, die in einer kleinen Provinzhauptstadt wohnen, kein schlechtes Leben. Doch die Jahre vergehen, Verzweiflung und Resignation entstehen.
Shakespeares "Viel Lärmen um Nichts" besteht aus schlagfertigen Dialogen, komplizierten Wortspielen, extravaganten Geistesblitzen und sexuellen Anzüglichkeiten. Die Hauptfiguren werden durch unwahre Berichte anderer wie auch durch eigene falsche Eindrücke - durch "nichts" also, zu ihren Handlungen veranlasst.
Cyrano ist seit jeher in seine Cousine Roxane verliebt. Doch ziert ihn ein Makel: seine Nase, so groß wie seine Talente als Fechter und Dichter. Roxane hingegen liebt einen anderen. Der Angebetete und Cyrano schließen einen Pakt. Aus zweien wird einer, aus einem zwei - und beide werben um Roxane.
Karl Schönherrs Drama "Der Weibsteufel" ist ein rabiates Stück Volkstheater, eine Strindbergiade um eine Frau und zwei Männer und eine erotische Gaunerkomödie. Der Gauner erfährt, dass ihm die Polizei einen jungen Grenzjäger auf seine attraktive Frau "ansetzt", um ihm das Handwerk zu legen...
Die Film Flat bietet über 8.000 rechtssichere Unterrichtsfilme für alle Schulformen, Fächer und Altersklassen. Das Angebot umfasst Lehrfilme, Dokumentationen und Spielfilme. Lehrkräfte können die Videos streamen, herunterladen und mit ihren Schülerinnen und Schülern teilen.
Es ist vor allem das Fremde, das George Tabori bei seiner Inszenierung von Shakespeares "Othello" fasziniert haben mag. Gert Voss schafft die Anverwandlung des Fremden und schlüpft in die Figur des Schwarzen, der sich oberflächlich in die heutige Männergesellschaft eingefügt hat und doch am Rande des Chaos lebt.
Noch heute ist der Klassiker um die Liebe der bürgerlichen Luise Miller zum Adelsspross Ferdinand von Walter, die durch Intrigen zerstört wird, so frisch wie bei der Uraufführung 1784. Aufzeichnung einer Inszenierung des Theaters Plauen-Zwickau.
In Shakespeares Komödie prallen Wirklichkeiten aufeinander. Die Männer kehren aus dem Krieg zurück ins "heimische Paradies", in dem die Frauen ganz gut ohne Männer zurechtkamen. Sie fühlen sich fremd in dieser Welt, in der nicht mehr mit Schwertern um den Sieg, sondern mit Worten um Gefühle gekämpft wird.
Das Orgien Mysterien Theater ist ein vor- und nachsprachliches Aktionstheater, in dem alle 5 Sinne des Zuschauers direkt, nicht über den Umweg des Wortes, zu gebrauchen sind. Die tatsächliche Vermittlung des Empfindens bis zur Katastrophe des Dramas ohne Sprache soll durch das Theater gefunden werden.
In Nestroys "Der Zerrissene" geht es um zwei Dinge: Geld und Liebe. Die Hauptfigur ist der reiche Herr von Lips - geprägt von Lebensekel und Misanthropie. Karlheinz Hackl gelingt die Psychostudie eines Mannes mit Weltschmerz. Von inneren Furien gehetzt, flüchtet er in den Galgenhumor des verhinderten Selbstmörders.
Im Zentrum der Aufführung steht das ungleiche Paar: Der schüchterne Weltverbesserer Rosmer und die geheimnisvolle Frau, Rebekka, die mit ihren Künsten, all ihrer Kraft nicht sich selbst die Erfüllung zaubern kann, nach der sie sich sehnt. "Rosmersholm" wird zu einem wundervollen, aufregenden Liebesdrama.
Grillparzers Lustspiel "Weh dem, der lügt!" von 1838 verweist auf die Grenzen des Sagbaren, auf das Spiel von Lüge und Täuschung in einer "buntverworrenen" Wirklichkeit. In einer spektakulären Inszenierung von Martin Kusej wird aus der Moralkomödie das Drama der Gewaltbereitschaft des zivilisierten Europa.
Boris Popovic spielt die Titelrolle in dieser Aufzeichnung einer Inszenierung des Landestheaters Schwaben des Schiller-Stücks über familiäre Intrigen und politische Konflikte vor dem historischen Hintergrund der Renaissancezeit in Holland.
Gustav Heink, gefeierter Pianist und nicht nur platonisch umschwärmtes Idol, tritt wieder einmal eine "Konzertreise" mit seiner jungen Bewunderin Delfine an. Seine Frau kennt das Ziel dieser Reisen: es ist die romantische Berghütte. Doch dieses Mal beschließen seine Frau und Delfines Ehemann, den Spieß umzudrehen.