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Claus Peymanns Inszenierung des Schillerschen Dramas zeigt "Wilhelm Tell" nicht als flammenden Aufruf, als Pamphlet. Ihm geht es mehr um das Ausloten möglicher Verhaltensweisen in einem hochbrisanten gesellschaftlichen Konflikt, in dem es um Themen wie Macht, Unterdrückung, Rebellion und Menschenrecht geht.
1910 in Wien uraufgeführt und eines der erfolgreichsten Bühnenstücke seiner Zeit erzählt "Glaube und Heimat" heute an der Familie des alten Rott, am Beginn eines neuen Jahrtausends, exemplarisch von unserem Umgang mit dem Fremden: ein apokalyptischer Bilderbogen von brutaler Ausgrenzung und Vertreibung.
Grillparzers Lustspiel "Weh dem, der lügt!" von 1838 verweist auf die Grenzen des Sagbaren, auf das Spiel von Lüge und Täuschung in einer "buntverworrenen" Wirklichkeit. In einer spektakulären Inszenierung von Martin Kusej wird aus der Moralkomödie das Drama der Gewaltbereitschaft des zivilisierten Europa.
Es ist vor allem das Fremde, das George Tabori bei seiner Inszenierung von Shakespeares "Othello" fasziniert haben mag. Gert Voss schafft die Anverwandlung des Fremden und schlüpft in die Figur des Schwarzen, der sich oberflächlich in die heutige Männergesellschaft eingefügt hat und doch am Rande des Chaos lebt.
Richard Wagner's "Mea Culpa" ist ein Parsifal aus drei Akten, in dem der Patient Christopf Schlingensief und seine Verlobte durch Phasen verschiedener Behandlungen in der Klinik begleitet werden: 1. Akt: Ein Blick aus dem Jenseits ins Hier, 2. Akt: Jenseits der Grenze und 3. Akt: Ein Blick ins Jenseits.
Frau Erbsenstein, eine reifere Dame, frisch verlobt mit dem jungen Herrn von Gigl, ist das, was man eine gute Partie nennt.
Liliom, der Jahrmarktsgehilfe, der aus Unkenntnis des Lebens zum Verbrecher, aus Scham vor der Geliebten und dem noch ungeborenen Kind zum Selbstmörder wird, in ein Jenseits kommt, im Fegefeuer gesänftigt wird, und dennoch die Kraft hat, seine Hinterbliebenen im Tiefsten zu versöhnen.
Raimunds berühmtes Zaubermärchen handelt von dem reichen Herrn von Flottwell, der Verschwendung mit Lebensfreude und Besitz mit Glück verwechselt, falschen Freunden und Dienern auf den Leim geht, bis er alles verliert und schließlich auf Almosen angewiesen ist. Doch über allem wacht die gute Fee Cheristane.
"Ein Bruderzwist in Habsburg" ist der Versuch eines dichterischen Grüblers, die Schwächen und Mirakel einer von latentem Zusammenbruch bedrohten Monarchie ethisch und philosophisch zu ergründen. Es ist die Staatstragödie der Macht in ihrer Ohnmacht. Resignation und Kompromiss kennzeichnen dieses Drama.
"Der Kaufmann von Venedig" ist nicht nur ein Stück über einen Juden, sondern auch ein Stück über Geld und über eine Geldgesellschaft. Gert Voss macht aus der Symbolgestalt des Erniedrigten den Mann von nebenan. Der Mythos vom gepeinigten Juden bekommt beklemmende Realität, eine Heutigkeit, die beunruhigt.
Die Film Flat bietet über 8.000 rechtssichere Unterrichtsfilme für alle Schulformen, Fächer und Altersklassen. Das Angebot umfasst Lehrfilme, Dokumentationen und Spielfilme. Lehrkräfte können die Videos streamen, herunterladen und mit ihren Schülerinnen und Schülern teilen.