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Materialtyp:
Film (Lehrfilm)
Gesamtspielzeit: 18 Minuten Produktionsjahr: 2007
Studio, Verleih, Vertrieb: Arbeitsgemeinschaft Medien
Altersfreigabe: Lehrprogramm gemäß § 14 JuSchGSprachen: Deutsch
Über Stassenkämpfe, Arbeitslosigkeit. An ihre Kindheit im Berliner Osten erinnert sich Ursula K., 1914 geboren, an Schiessereien und Sonntagsausflügen, wie sie von ihrem Vater, dem staatstreuen Beamten, zu Gehorsam erzogen wurde.
Ursula Kläbe wurde 1914 in Berlin geboren, ihre Schwester Adelheid war 8 Jahre älter. Ihre Mutter stammte aus einer kinderreichen Familie, ihr Vater war ein kleiner mittlerer Beamte. Die beiden Mädchen wurden von ihrer Mutter, sie war Hausfrau, sehr streng erzogen. Auf die Erziehung wurde sehr großen Wert gelegt, bei Tisch durfte nicht gesprochen werden, der Knicks war obligatorisch, in die Gespräche der Erwachsenen durfte sich Ursula nie einmischen. "Ich bin im Gehorsam und zum Gehorsam erzogen worden." Spielen durfte Ursula nicht mit allen Kinder auf der Straße, denn als Beamtentochter war sie etwas Besonderes, etwas Höheres.
Ursula wohnte im Osten Berlins. "Unten an der Straße wohnten die Arbeiter und je höher man kam, wohnten die Beamten, es gab bei uns auch Hinterhöfe und Kneipen, da war es manchmal gefährlich, abends, wenn die Arbeiter ihren Lohn bekamen und betrunken herumtorkelten." Als Kind erlebte Ursula auch die zunehmenden politischen Unruhen. Ihr Vater ein Kaisertreuer, stand dann am Fenster und berichtete der Familie, wo die Spartakisten gerade schießen oder die Fahne eines Kaisertreuen aus dem Fenster gehängt wurde.
Ursula liegt wach in ihrem Bett im 4.Stock eines alten Mietshauses im Berliner Osten, draussen krachen Schüsse und über ihr, auf dem Dachboden, dröhnen die Stiefelschritte der fliehenden Strassenkämpfer - an diese Szene aus dem revolutionären Berlin nach dem 1.Weltkrieg erinnert sich die heute 84jährige Ursula K. noch beängstigend deutlich.
Detailgenau schildert sie Alltagsleben, Kleidung und Eßgewohnheiten genauso wie Träume und Pflichten eines heranwachsenden Mädchens im Berlin der 20er Jahre, an die betrunkenen Arbeiter Sonntag für Sonntag vor der Kneipe. Sie beschreibt wie ihr Vater wegen der Schiesserein selbst in den Eckladen nebenan zum Milch holen ging. Sie mußte lernen, daß Mädchen brav und adrett, vor allem gehorsam zu sein haben.
Für eine Lehrkraft (zum Einsatz in der Schule)
Für alle Lehrkräfte einer Schule (zum Teilen mit allen Lernenden der Schule)
Für alle Schulen einer Gebietskörperschaft (Kreis, kreisfreie Stadt) oder einer Landeskirche zur Distribution auf dem eigenen Bildungsserver des Medienzentrums.
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